Da der E-Commerce weiterhin rasant wächst, wird die Sicherheit von Online-Zahlungsmitteln zu einem wichtigen Thema. Mit einem steigenden Transaktionsvolumen im Internet nehmen auch die Risiken im Bereich Onlinesicherheit zu, wie Betrug, Identitätsdiebstahl, Ransomware-Angriffe oder Ausfälle. Für Online-Marktplätze, die täglich Tausende oder sogar Millionen von Transaktionen durchführen, ist es zwingend notwendig, ihre Sicherheitsmaßnahmen zu verstärken. Ein wichtiger Schritt, nicht nur um das Vertrauen der Nutzer zu bewahren, sondern auch um den Fortbestand der Plattform zu sichern.
Onlinesicherheit von Marktplätzen: Hintergrund und Bedrohungen
In den letzten Jahren sind Online-Marktplätze mit einer steigenden Zahl von Bedrohungen und Vorfällen im Bereich der Onlinesicherheit konfrontiert. Aufgrund ihres Aufbaus und des von ihnen abgewickelten Transaktionsvolumens werden Online-Marktplätze nämlich zu bevorzugten Zielen. Laut dem Jahresbericht von IBM für das Jahr 2022 belaufen sich dabei die durchschnittlichen Kosten eines Datenschutzverstoßes auf mittlerweile 4,35 Millionen US-Dollar. So sollen die durch Betrug im E-Commerce verursachten Verluste im Jahr 2023 weltweit fast 50 Milliarden US-Dollar betragen.
Die häufigsten Bedrohungen
Bei Zahlungen auf Online-Marktplätzen gibt es mehrere Bedrohungsszenarien, die besondere Wachsamkeit erfordern:
- Kreditkartenbetrug: Betrüger verwenden gestohlene Kreditkarten, um Einkäufe zu tätigen. In der Regel verschaffen sich Betrüger durch Hacking, Phishing oder Klonen illegal Zugang zu diesen Informationen.
- Betrug mit falschen Beratern: Personen geben sich als legitime Berater aus, um an sensible Informationen zu gelangen, bei einer betrügerischen Zahlung die 3DS-Authentifizierung zu erhalten oder betrügerische Handlungen zu begehen.
- Brute-Force-Angriff: Hacker versuchen, die Anmeldedaten zu erraten, indem sie verschiedene Kombinationen von Benutzernamen und Passwörtern ausprobieren.
- Diebstahl von Kundeninformationen: Internetkriminelle verschaffen sich Zugang zu persönlichen Daten und Kreditinformationen und setzen die Nutzer dem Risiko des Identitätsdiebstahls und finanzieller Verluste aus.
- Denial-of-Service-Angriffe (DDoS): Angreifer können die Server des Online-Marktplatzes mit bösartigem Datenverkehr überlasten, was zu einer Störung oder gar Unterbrechung des Dienstes führt.
- Die Kompromittierung der Lieferkette, bei der Internetkriminelle Partnerunternehmen von Online-Marktplätzen ins Visier nehmen, um die Netzwerke der Online-Marktplätze zu infiltrieren.
- Unzureichende Anwendungssicherheit: Schwachstellen im Code von Marktplatzanwendungen werden von Internetkriminellen ausgenutzt, um auf Daten zuzugreifen oder die Kontrolle über Systeme zu erlangen.
Außerdem werden die Angriffe immer raffinierter und schwerer zu erkennen, dank oder gerade wegen des Einsatzes von künstlicher Intelligenz durch Internetkriminelle.
Die Auswirkungen dieser Vorfälle
Treten Sicherheitsvorfälle auf, haben diese beträchtliche Auswirkungen, nicht nur auf die Plattform selbst, sondern auch auf ihre Käufer und Verkäufer.
- Verlust von Kundenvertrauen und -treue: Ein Vorfall im Bereich der Onlinesicherheit, wie z. B. ein Datenschutzverstoß, kann das Vertrauen der Kunden in einen Online-Marktplatz und seine Verkäufer tief erschüttern. Dieses Misstrauen führt häufig dazu, dass die Kundentreue sinkt und diese sich an Konkurrenten wenden, die als sicherer gelten.
- Sinkender Bekanntheitsgrad und Imageverlust: Die Folgen einer Sicherheitslücke beeinträchtigen den Ruf des Online-Marktplatzes und können das öffentliche Image der Plattform beschädigen. Ein beschädigter Ruf ist schwer und teuer zu reparieren und kann neue Nutzer davon abhalten, sich zu anzumelden, die angebotenen Dienste zu nutzen oder Einkäufe zu tätigen.
- Umsatzeinbußen für den Online-Marktplatz und die Verkäufer: Für den Online-Marktplatz bedeuten IT-Sicherheitsvorfälle häufig einen direkten Umsatzverlust. Der Rückgang des Besucheraufkommens, die Stornierung von Bestellungen und die Abwanderung treuer Kunden führen zu einem sofortigen Rückgang der Verkäufe. Die Umsatzeinbußen können durch die Kosten, die mit der Bewältigung des Vorfalls verbunden sind, noch verschärft werden. Auch die Verkäufer auf dem Online-Marktplatz leiden unter den Folgen eines Sicherheitsvorfalls. Ein Verlust des Kundenvertrauens, eine geringere Kundenfrequenz und Betriebsunterbrechungen können zu einem Rückgang der Verkäufe und letztlich auch der Einnahmen führen..
- Rechtliche Folgen: Datenschutzverletzungen und andere Sicherheitsvorfälle können schwerwiegende rechtliche Konsequenzen für den Online-Marktplatz und die Verkäufer nach sich ziehen. Den Unternehmen drohen hohe Geldbußen, ganz zu schweigen von den Kosten, die mit der Strafverfolgung und der Entschädigung betroffener Kunden verbunden sind.
Regulatorische Fragen
Die regulatorischen Fragen in Bezug auf die Sicherheit von Zahlungen auf Online-Marktplätzen werden immer wichtiger, insbesondere durch die Verabschiedung von Richtlinien wie die PSD2 (2. Richtlinie über Zahlungsdienste), die in Europa zur PSD3 weiterentwickelt werden soll. Diese rechtlichen Rahmenbedingungen zielen insbesondere darauf ab, die Sicherheit von Online-Transaktionen zu erhöhen und die Verbraucher vor Betrug zu schützen. So führte die PSD2 strenge Anforderungen an die starke Authentifizierung (SCA) ein, wodurch Online-Marktplätze, die selbst Zahlungsvorgänge abwickeln, gezwungen sind, robustere Verfahren zur Identitätsprüfung bei Zahlungen zu implementieren.
Die Verpflichtungen zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung (GwG-TF) verlangen von diesen Plattformen ebenfalls, dass sie wirksame Systeme zur Überwachung, Erkennung und Meldung verdächtiger Aktivitäten einrichten. Diese Regulierungen bedeuten ständige Wachsamkeit und eine regelmäßige Aktualisierung der Sicherheitssysteme. Online-Marktplätze müssen einfach den gesetzlichen Anforderungen entsprechen.
Wie können Sie Ihren Online-Marktplatz schützen?
Gewährleistung des grundsätzlichen Schutzes von Zahlungsmethoden
Jede Zahlungsmethode birgt spezifische Risiken für Nutzer und Online-Marktplätze. Kartenzahlungen sind beispielsweise dem Risiko von Datenverletzungen und nicht autorisierten Transaktionen ausgesetzt, während elektronische Geldbörsen und mobile Zahlungen anfällig für Malware und Phishing sind. Um diese Risiken zu begrenzen, müssen Zahlungen durch strenge Maßnahmen geschützt werden:
- PCI-DSS-Konformität: Sie ist für alle Unternehmen, die Kreditkartendaten verarbeiten, von entscheidender Bedeutung und garantiert die Umsetzung robuster Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz der Informationen aller am Zahlungsverkehr beteiligten.
- KYC-Verfahren: Sie sind von grundlegender Bedeutung, um die Empfänger von Geldern zu identifizieren und die Risiken der Geldwäsche und der Terrorismusfinanzierung zu kontrollieren.
- Datenverschlüsselung: Sie schützt private und finanzielle Informationen während der Transaktionen.
- Starke Authentifizierung: Sie minimiert das Betrugsrisiko, indem sie die Identität der Nutzer überprüft und bestätigt, bevor sie Transaktionen zulässt, und so das Risiko eines unberechtigten Zugriffs (Nichtabstreitbarkeit) verringert.
- Tokenisierung: Sie ersetzt sensible Daten durch eine eindeutige, nicht verwertbare Kennung.
- 3DSv2: Das Verfahren erhöht die Sicherheit von Onlinezahlungen und bietet gleichzeitig ein besseres Nutzererlebnis.
Einrichtung einer erfolgreichen Sicherheitsstrategie
Über die grundlegenden Sicherheitsmaßnahmen hinaus erfordert die Gewährleistung eines umfassenden und dauerhaften Schutzes die Einführung einer robusten Strategie zur Onlinesicherheit.
- Die Integration fortschrittlicher Sicherheitslösungen, wie z. B. Betrugsbekämpfungssysteme, um Bedrohungen zu erkennen und zu neutralisieren, bevor es Auswirkungen auf die Nutzer gibt.
- Einführung einer Echtzeitüberwachung der Aktivitäten auf der Plattform, üblicherweise über ein Monitoring-Dashboard, um verdächtiges Verhalten schnell zu erkennen und wirksam einzugreifen.
- Bereitschaft, im Falle einer Panne oder eines Angriffs zu reagieren. Eine prompte Reaktion minimiert den Schaden, hält aber auch den Geschäftsbetrieb aufrecht. Dies geschieht durch gut durchdachte Notfallpläne und Verfahren zur Wiederherstellung nach Vorfällen.
- Gewährleistung einer reibungslosen und sicheren Kaufabwicklung. Das bedeutet, strenge Sicherheitsmaßnahmen mit einer intuitiven und schnellen Benutzeroberfläche auszubalancieren, um nicht von legitimen Käufen abzuschrecken.
- Informierung der Käufer und Verkäufer über Risiken und bewährte Verfahren im Bereich der Onlinesicherheit, um deren Anfälligkeit für Angriffe zu senken und sie aufmerksamer für Anomalien zu machen.
- Verbesserung des Umgangs mit Streitfällen, um das Vertrauen der Nutzer zu stärken. Dies beinhaltet sichere Lieferungen, einen reaktionsschnellen Kundendienst, verbesserte Rückerstattungsprozesse und einen transparenten Zahlungsprozess.
Zusammen bilden diese Maßnahmen einen soliden Rahmen für eine wirksame Sicherheitsstrategie, die sowohl die Interessen der Nutzer und Verkäufer als auch des Online-Marktplatzes schützt.
Die Bedeutung der Wahl zuverlässiger Partner
Besondere Aufmerksamkeit sollte auch den Sicherheitsmaßnahmen gewidmet werden, die von Dienstleistern ergriffen werden, insbesondere von solchen, die an der Zahlungsabwicklung beteiligt sind, wie z. B. Zahlungsdienstleister (PSP). Diese Partner spielen eine entscheidende Rolle als Garanten für die Sicherheit von Finanztransaktionen. Dabei ist es unerlässlich, sicherzustellen, dass diese sich an die höchsten Sicherheitsstandards halten und modernste Technologien einsetzen, um die Daten der Kunden vor Bedrohungen zu schützen. Die Wahl angesehener und vertrauenswürdiger Partner bedeutet, sich mit Unternehmen abzustimmen, die nicht nur die Bedeutung des Sicherheitsaspekts verstehen, sondern sich auch aktiv für die Verhinderung von Betrug und die Bereitstellung einer sicheren Zahlungsumgebung einsetzen.
Durch die Integration modernster Technologien zur Überprüfung (wie OCR und Instant KYC), Verschlüsselung und Authentifizierung (wie 2FA) verbessert Lemonway die Kontrolle über Zahlungen und reduziert das Betrugsrisiko. Seit 2012 hat Lemonway dank eines innovativen und sicheren Ansatzes die Gelder von Hunderten von Plattformen gesichert. Die Daten werden in Rechenzentren in Frankreich gespeichert, die den PCI-DSS-Standards entsprechen. Das Ökosystem von Lemonway bietet außerdem einen detaillierten Zugriff auf Transaktionsinformationen und die Möglichkeit, gezielte Warnmeldungen einzurichten, um verdächtige Aktivitäten besser erkennen zu können. Im Falle eines Betrugs arbeiten unsere Teams eng mit den Online-Marktplätzen zusammen, um Ratschläge zu erteilen.
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